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CologneSummerSchool: Views on and of the Israeli society, 18.-29.04.2018

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  • Klagemauer, Jerusalem. Abschnitt an dem die Männer beten. Der Abschnitt für Frauen befindet sich weiter rechts (Quelle: Ralf Roletschek, CC-BY) Foto:The Western Wall, Jerusalem. Section where men pray. The section for women is located further to the right.(source: Ralf Roletschek, CC-BY)
  • Halle der Namen, Yad Vashem, Jerusalem (Quelle: Israeltourism, Creative Commons 2.0)

Auch in diesem Jahr bietet »school is open« wieder eine Studienreise nach Israel an. Diese findet in Zusammenarbeit mit der Professur für Politikwissenschaft, Bildungspolitik und politische Bildung, Prof.in Dr. Gudrun Hentges als CologneSummerSchool „Views on and of the Israeli Society“ statt. Vom 18. bis 29. April 2018 wird eine Studierendengruppe nach Israel reisen und zahlreiche Orte, Institutionen und Personen besuchen. Die Studienreise findet als CologneSummerSchool und wird von verschiedenen weiteren Einrichtungen gesponsert (siehe unten).

Die 12 Teilnehmenden sind in unterschiedlichen Phasen ihres Studiums. Sie sind vor allem Lehramtsstudierende, einige studieren den MA-Studiengang „Interkulturelle Kommunikation und Bildung“. Der Großteil der Studierenden hat an einer Exkursion nach Berlin im Sommer 2017 teilgenommen, an der auch israelische Studierende vom Hadassah Academic College in Jerusalem beteiligt waren. Die Exkursion wurde von Prof.in Gudrun Hentges (Universität zu Köln) und Prof. Dov Shinar (Hadassah Academic College, Jerusalem) geleitet. Die israelische Studierendengruppe der Exkursion soll in Israel wieder getroffen werden, um u.a. individuelle Lebensverläufe in Israel kennenzulernen. Der wissenschaftliche Austausch mit Prof. Dov Shinar vom Hadassah Academic College und Dr. Amira Halperin ermöglichen weitere, auch kritische Perspektiven.

Die einzelnen Schwerpunkte sowie die Planung und Organisation der Reise wurden partizipativ mit den Studierenden im Wintersemester 2017/18 erarbeitet. Die Reise ist programmatisch auf Multiperspektivität ausgerichtet, sodass die Studierenden jüdisches Leben vor Ort in Israel kennenlernen und durch verschiedene Stationen vertiefen können. So treffen wir die NGO „Women of the Wall“, die für geschlechtergerechte Perspektiven in der jüdischen Religion und z.B. um die Nutzung der Klagemauer streitet. „Women of the Wall“ ist ein Beispiel für die diversen Strömungen innerhalb des Judentums und zeigt den innerreligiösen Dialog auf.
Die Beziehung zwischen Deutschland als Land der Täter und Israel als Land der Überlebenden und ihrer Nachkommen sowie Schutzort für alle Jüdinnen und Juden weltweit ist eine besondere. Mit der CologneSummerSchool möchten wir dazu beitragen, dass neue Wege gegen das Vergessen und für die freundschaftliche Beziehung zwischen Israel und Deutschland befestigt werden. Dazu gehört, dass sich die Studierenden Wissen über antisemitische Denkmuster und -strukturen aneignen sowie damit verknüpfte antidemokratische und anti-emanzipatorische Weltbilder erkennen und reflektieren können.

Der Aufenthalt in Yad Vashem erscheint uns als Schlüsselelement, um die Perspektive Jüdinnen und Juden vor, während und nach der Shoah kennenzulernen und im eigenen Weltbild zu berücksichtigen. Die Studierenden lernen bei einem 1,5-tägigen Workshop neben der Ausstellung, das pädagogische Konzept, das Gelände als Bildungscampus sowie derzeitige Arbeit gegen Antisemitismus kennen. Auch ist es uns möglich die Kölnerin Fanny Englard zu treffen, die als Jugendliche die Shoah überlebte und seit 1947 in Israel lebt. Die Erfahrungen von Zeitzeug_innen sind ein wichtiger Bestandteil der Erinnerungskultur und ermöglichen Einblicke in historische Geschehnisse.
Sichtweisen auf und von Israel sind auch von diplomatischen Beziehungen z.B. auf politischer und kultureller Ebene geprägt. Diplomatie war einer der Schwerpunkte der Exkursion nach Berlin. Auch in Israel wollen wir u.a. durch die Besuche der Deutschen Botschaft, des Goethe Instituts und des Willy Brandt Centers diesen Aspekt weiterverfolgen.

Die Reise ist eine internationale Bildungsmaßnahme, die Studierende dabei unterstützt, immer relevanter werdende internationale und interkulturelle Kompetenzen zu erwerben. Ziel der Studienreise ist die Völkerverständigung zwischen Deutschland und Israel zu stärken und Studierende in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und Professionalisierung zu unterstützen. Der Fokus dieser Reise liegt darauf, verschiedene Perspektiven auf die und von der israelischen Gesellschaft kennenzulernen und sich mit verschiedenen Narrativen des demokratischen Staates Israel auseinanderzusetzen. Durch die Reise können aktuelle Erfahrungen von Jüdinnen und Juden kennengelernt werden, was einen Perspektivwechsel ermöglicht. Den Studierenden soll durch die vielfältigen Auseinandersetzungen ermöglicht werden Reflexionskompetenzen und eine demokratische und inklusive Wertehaltung zu entwickeln. Die unterschiedlichen Programmpunkte halten für die Studierenden Erfahrungen und Lernmöglichkeiten bereit, um kompetent im unterrichtlichen Geschehen sowie bei antisemitischen Vorfällen handeln zu können. Antisemitismus wird gesamtgesellschaftlich immer mehr sichtbar, ob nun von rechts, links oder der ‚Mitte‘ der Gesellschaft sowie islamistischer oder israelbezogener Antisemitismus. Diese verschiedenen Facetten finden sich auch in Schulen wieder, wo Lehrkräfte noch zu wenig vorbereitet sind um Antisemitismus aktiv begegnen zu können.

Die CologneSummerSchool „Views on and of the Israeli Society“ bietet Anknüpfungspunkte für die weitere Arbeit von »school is open« und der Professur für Politikwissenschaft, Bildungspolitik und politische Bildung. Wir wollen die Reise nutzen um die Kooperation und den Austausch mit Yad Vashem zu vertiefen. Zukünftige Reisen werden noch stärker in Zusammenarbeit mit der internationalen Gedenkstätte der Jüdinnen und Juden an die Shoah gestaltet.