„Ohne Angst verschieden sein!“

Unter dem an ein Diktum von Adorno erinnernden Leitgedanken „Ohne Angst verschieden sein!“ trafen sich am 14. und 15. Februar 2014 WissenschaftlerInnen sowie PraktikerInnen aus der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit zu einer Tagung, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Phänomene Antisemitismus und Rassismus zu benennen. Sowohl Rassismus, als auch Antisemitismus homogenisieren Menschen nach imaginierten Merkmalen und Zuordnungen und brandmarken sie als „anders“ oder „gefährlich“.

Die Theater-Vorführung von „Ein ganz gewöhnlicher Jude“ mit Andreas Schmid stellte einen außergewöhnlichen und anregenden Einstieg in die Tagung dar. Im Theaterstück setzt sich die Rolle des Juden Goldfarb kritisch mit der stereotypisierenden Einladung in eine Schulklasse als ‚Vorzeige‘-Jude auseinander, der einer bestimmten Rolle – dem eines Repräsentanten einer anderen Kultur – zu entsprechen habe. Der künstlerische Einstieg gab damit Impulse zur Dekonstruktion von festen Identitäten.

In der darauffolgenden Diskussion und anschließenden ersten Workshopphase wurden Facetten von Antisemitismus und Rassismus auf sozialwissenschaftlicher Grundlage analysiert und veranschaulicht. Am zweiten Tag stellten ReferentInnen aus der pädagogischen Praxis Interventionsmöglichkeiten, pädagogisch-didaktische Methoden und Materialien für eine Antidiskriminierungspraxis vor, insbesondere für die schulische und außerschulische Jugendarbeit, die auf die Anerkennung von egalitärer Differenz zielt .

Dr. Marcus Meier, Geschäftsführer der Kölnischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und Hauptorganisator der Tagung, zeigte sich zufrieden mit der TeilnehmerInnenzahl von ca. 120 Personen an beiden Tagen. Studierende, die die Tagung im Rahmen eines »school is open«-Seminars besuchten, waren begeistert über den Kontakt zu qualifizierten und namhaften ReferentInnen.

Eine Übersicht der Diskussionen, Workshops und Vorträge findet sich auf der Seite der Kölnischen Gesellschaft (link)