Seminar: Denken im Exil – Arendt, Bloch, Benjamin, Adorno

7406 | Seminar
Dieter Asselhoven

Freitag | 12.00 bis 13.30 | wöchentlich
Raum 9 | HF, Hauptgebäude
Beginn | 15. Oktober 2010
Kontakt | Dieter Asselhoven

Kommentar

Während Europa dem „Grauen der Vorgeschichte“ ausgesetzt war, arbeiteten Hannah Arendt, Ernst Bloch, Walter Benjamin und Theodor W. Adorno als politische PhilosophInnen daran, das zu retten, „was verraten, unterdrückt und vergessen“ zu werden drohte. Sie taten dies – aus der politischen Linken kommend und sich von deren Alltagspraxen allerdings fern haltend – als Marginalisierte, als ExilantInnen, mit der Hoffnung, trotz der scheinbaren Aussichtslosigkeit für die Sache des Humanum, jederzeit, unerwartet und unberechenbar neu anfangen zu können, die Dinge wenden zu können. Damals, heute oder in Zukunft: Worauf man sich verlassen kann, ist die sich im Handeln und Sprechen offenbarende Einzigartigkeit des Menschen. „Sprechend und handelnd unterscheiden Menschen sich aktiv voneinander, anstatt lediglich verschieden zu sein: sie sind die Modi, in denen sich das Menschsein offenbart“ (Hannah Arendt). Und was konnte diese Modi damals mehr aktivieren, als standhaftes politisches Denken?

Kann Denken heute auch noch eine Heterotopie, ein Mittel gegen Verzweiflung sein? Lassen sich aus den eigenartigen Blicken von Arendt, Bloch, Benjamin und Adorno auf die erzieherische Formbarkeit der Menschen Hinweise für die pädagogische Profession heute ziehen?

in KLIPS