Gastvortrag Dr. Benjamin Ortmeyer

Wir möchten auf diese Veranstaltung der Studentinnen und Studenten in der GEW hinweisen:
am Donnerstag dem 19.11.2009 veranstalten wir in Kooperation mit dem »school is open« Projekt eine Buchvorstellung und Diskussion mit dem Frankfurter Wissenschaftler und Autor Benjamin Ortmeyer. In seiner Studie „Mythos und Pathos statt Logos und Ethos” veröffentlicht er eine Fülle von bislang nicht veröffentlichten Dokumente über das Wirken der modernen „Gründungsväter“ der deutschsprachigen Erziehungswissenschaften: Eduard Spranger, Herrmann Nohl, Erich Weniger und Peter Petersen.
Systematisch appellierten sie in ihren Werken auch schon vor der NS-Zeit an das Irrationale, befürworteten einen völkisch geprägten Nationalismus, eine militaristische Haltung; sie zeigten eine beinahe ungebrochene Zustimmung zu einem eugenisch begründeten Rassismus und äußerten sich zum Teil antisemitisch.

Wir würden uns über euren Besuch freuen,
Eure Studentinnen und Studenten in der GEW

Donnerstag, 19.11.2009, 16 Uhr Raum 9, Erziehungswissenschaftliche Fakultät
a.k.a Humanwissenschaftliche Fakultät, Gronewaldstr. 2

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Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Dreßen

am Montag, den 30. November 2009
von 19:30 – 21:00 Uhr
im Raum 110


Autoritärer Charakter und Lohnarbeit Pädagogische Maschine ohne Ausweg?

‚Industrialisierung’, das bedeutet vor allem ‚Verfleißigung’. Die Verhaltenszumutungen der Lohnarbeit mussten zunächst anerzogen und aufgezwungen werden. Die Maschinerie der Erziehungsanstalten, von der Schule bis zur Psychiatrie und dem Zuchthaus, dienten und dienen dieser Produktion einer industrialisierten Welt. Eine neue Stufe der Verinnerlichung des Zwangs wird inzwischen erreicht: Die verlangte Einordnung wird als Selbstbestimmung angepriesen.
Gibt es Auswege aus dieser Matrix einer verdinglichten Welt, aus dem ‚Wahnsinn der Normalität’?

Zu seiner Person:
Wolfgang Dreßen gehörte zu den Mitbegründern der Kinderläden in Westberlin. 1982 veröffentlichte er die grundlegende Studie „Die pädagogische Maschine. Zum industrialisierten Bewußtsein in Preußen/Deutschland“.
Von 1994 bis 2008 leitete er an der FH-Düsseldorf die ‚Arbeitsstelle Neonazismus’.
Er arbeitet im Vorstand des ‚Büros gegen Rassismus und Militarismus’.