Call for Papers III

Aufruf zur Gestaltung von Arbeitspapieren, Thesen, Musikstücken, Flugschriften, Märchen, Comics, Filmen oder Fotogeschichten, Dokumentationen, Gedichten, Ideenwirbeln, Situationen und anderen Tatsachen.
Nehmt die »Wunschmaschinen« in Betrieb! Bringt darin Eure Vorstellungen von Bildungsräumen, Schule, Hochschule, Lernen, Lehren, Leben, Öffentlichkeit, Architektur, Mobilität, Eigensinn, Inklusion, Differenz, Erinnerungskultur und sozialer Utopie zum Ausdruck.

Das BildungsRaumProjekt »school is open« ruft in diesem Wintersemester zum dritten Mal dazu auf, schriftliche, künstlerische und mediale Arbeiten und Präsentationen von StudentInnen einzureichen. Ausgangspunkt und Stil der Darstellungen dürfen frei gewählt sein: das kann eine überarbeitete Seminararbeit oder ein Referat sein, ein philosophisches Zitat, eine lustige Situation, ein dramatisches Szenario, eine Horrorvision, ein historischer Rückblick, eine didaktische Überlegung, ein neuer Forschungsansatz und dessen Begründung, eine methodisch gut durchdachte Analyse – all dies ist möglich, wobei die Unterfütterung mit Theoriekonzepten und historischen Perspektiven gern gesehen wird.

Viele Studierende erarbeiten ihrer Wahrnehmung nach ihre Seminararbeiten im Grunde für den Papierkorb oder für die Ablage. In der Zwangsjacke einer kanonisierten Ausbildung werden ihre reflexiven Fähigkeiten oft blockiert. »school is open« stellt ein Forum für das forschende Lernen der StudentInnen bereit. Sein »Call for Papers« bietet die Möglichkeit, Themen und Anliegen zu formulieren und von einem zugeneigten und konstruktiven Forum ein ernsthaftes Feedback zu erhalten.

Die eingereichten Arbeiten werden von »school is open« unter Wahrung des Copyrights entgegen genommen. Stichtag für die Abgabe der nächsten Einreichungen ist der 15. März 2010. Die Arbeiten werden mit den EinreicherInnen diskutiert – am Montag, den 29. März 2010, 14.00 Uhr, R 241 – und mit maximal 300 Euro honoriert. Sie sollen dann im Lauf des Sommersemesters 2010 entweder in einem Kompendium veröffentlicht oder im Rahmen einer Arbeitstagung präsentiert werden (so wie beim »Call for Papers I« exemplarisch im Juli 2009 oder wie beim »Call for Papers II« im Laufe dieses Wintersemesters).

Unveränderte Studien- und Prüfungsarbeiten sind aus rechtlichen Gründen von einer Einreichung ausgeschlossen. Bitte beschränkt Euch auf eine Einreichung pro Person und verwendet eine gendergerechte Sprache, wie sie an der Uni Köln durch den Frauenförderplan festgelegt wurde.

Kontakt und Rückfragen: Dipl. Päd. Dieter Asselhoven, dieter.asselhoven@uni-koeln.de; Sprechzeiten: Montags 14.00 bis 16.00 Uhr in Raum 232 oder dienstags 10.00 bis 12.00 Uhr in Raum 10 des Hauptgebäudes der HumF.

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Laboratorium IV – Bildung postkolonial: „Zigeuner“- Diskurse und die Kölner Roma-Schule Amaro Kher

Veranstaltung im Sommersemster 2010

7171 | Seminar
Laboratorium IV – Bildung postkolonial: „Zigeuner“-
Diskurse und die Kölner Roma-Schule Amaro Kher
Dr. Anne Klein

Donnerstag | 17.45 bis 21.00 Uhr | wöchentlich
Raum 9 | HF, Hauptgebäude
Beginn | 22. April 2010
Kontakt | Dr. Anne Klein

In Köln und Umgebung leben viele Roma, ohne dass die Mehrheitsgesellschaft – die sogenannten Gadsches – eine adäquate Wahrnehmung und einen nicht-rassistischen Umgang mit diesen Menschen entwickelt hätte. Viele Familien leben seit Jahrhunderten hier und ihre Familien waren von der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik betroffen. Auch gegenwärtig leben viele Roma in einer unsicheren Situation: Ein sicheres Bleiberecht gibt es für die Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien und ihre Kinder in Deutschland nicht. Das Recht auf Bildung ist ungewiss; auch die Bildungsinstitutionen und -normen selbst sind, vor diesem Hintergrund betrachtet, eher ausschließend und wenig inklusiv.
Die vielfältigen Lebensgeschichten der Roma, die sich nicht in ein homogenes Bild einfügen lassen und die erinnerungskulturellen Traditionen sind im Westen weitgehend unbekannt, auch wenn sich über Film und Musik moderne Kommunikationswege öffnen. Konstruktionen von Ethnizität und Alterität erfolgen jedoch weiterhin vor allem durch die kulturellen Muster und die Stigmata der westlichen Gesellschaften. Der Antiziganismus ist kein deutsches, sondern ein europäisches Phänomen.
„Rom“ heißt ganz einfach „Mensch“. Unter diesem Leitgedanken sollen in diesem Seminar einerseits Bilder und Stereotype dekonstruiert werden; zum anderen wollen wir Selbstrepräsentationen und Institutionen der Roma-Kultur in Köln kennenlernen. Dazu gehören unter anderem die Arbeit und das Archiv des Rom e.V. und die Roma-Schule Amaro Kher, von deren Konzept und Erfahrungen wir lernen wollen.

Literatur
Elizabeta Jonuz: Stigma Ethnizität. Wie zugewanderte Romafamilien der Ethnisierungsfalle begegnen, Opladen/Farmington Hills Budrich UniPress 2009
Uerlings, Herbert, Zigeuner und Nation: Repräsentation Inklusion-Exklusion, Frankfurt a.M., Lang Verlag 2008
Schlagintweit, Reinhard (Hg.), Zwischen Integration und Isolation – Zur Lage von Kindern aus Roma-Familien in Deutschland und Südosteuropa, Berlin, Metropol Verlag 2007
Zimmermann, Michael (Hg.), Zwischen Erziehung und Vernichtung. Zigeunerpolitik und Zigeunerforschung im Europa des 20. Jahrhunderts, Stuttgart: Steiner 2007
Peter Thelen (Hg.), Roma in Europa. Vom Objekt der Ausgrenzung zum Subjekt politischen Handelns, Skopje 2005

BA EZW | AM1 | Seminar 2 (201030)
BA EZW | AM1 | Seminar 1 (201020)
LA GHRGe/Sopäd | EWS | AM1 | BS1 | Vertiefende Grundlagen der Erziehungswissenschaft | VA (421110)
Diplom | Hauptstudium (94102)

„Found in translation“ – Bildungsnormen und Gehörlosigkeit in der Geschichte

Veranstaltung im Sommersemster 2010

7423 | Blockseminar
„Found in translation“ –
Bildungsnormen und Gehörlosigkeit in der Geschichte
Dr. Anne Klein, Ines Weinzierl

Freitag | 16. April | 16.00 bis 19.00 Uhr | Raum 9 | HF, Hauptgebäude
Freitag | 23. April | 16.00 bis 19.00 Uhr | Raum 9 | HF, Hauptgebäude
Samstag | 15. Mai | 10.00 bis 18.00 Uhr | Raum 110 | HF, Hauptgebäude
Sonntag | 16. Juni | 11.00 bis 17.00 Uhr | wird noch bekannt gegeben
Kontakt | Dr. Anne Klein

Ergänzend zum Seminar „Lost in translation“ werden wir in „Found in translation“ eine historische Perspektive auf Bildungsnormen und Gehörlosigkeit entwickeln. Es ist ein Verdienst der Disability History, jegliche Form von „Behinderung“ kritisch zu hinterfragen und unsere Vorstellungen von „Normalität“ durch den Blick in die Geschichte zu relativieren.
Wie kam es überhaupt dazu, dass Gebärdensprache abgewertet wurde? Warum unterstellte man gehörlosen Menschen zuvor noch besondere Fähigkeiten? Welche historischen Beispiele sollten wir kennen? Welche nationalen Differenzen im Umgang mit Gehörlosigkeit entwickelten sich? Welche Rolle spielten in diesem Zusammenhang die veränderten medialen Repräsentationen? Und gibt es eine Erinnerungskultur der Gehörlosigkeit?
Das Seminar möchte die Ungleichheit beim Lernen und die Gestaltung des Alltags hörgeschädigter Menschen durch die Brille geschichtlicher Entwicklungen betrachten. Voraussetzung dabei ist immer auch die Bereitschaft, den eigenen Standpunkt, das eigene „Sprechen“ und Zuhören zu überprüfen. Wir werden die eigene Wahrnehmung beispielsweise mit Stummfilmen und Filmen zum Thema reflektieren, Sensibilisierungsübungen praktizieren, Methoden der Cultural Studies kennenlernen, Quellen zur Geschichte der Gehörlosigkeit studieren und spannende historische Beispiele zusammentragen. In einem Studientag im Haus der Geschichte in Bonn werden wir Erinnerungskultur im Kontext von visuellen Narrativen und gebärdensprachlicher Darstellung diskutieren. Wie sollte die Umsetzung von Barrierefreiheit in einem Geschichtsmuseum aussehen, was wäre dabei zu beachten?

Literatur
Worseck, Thomas; von Borstell, Friederike; Vogel, Helmut: Die Geschichte des Deutschen Gehörlosen-Bundes e.V., URL: //www.gehoerlosen-bund.de/ (14.02.09)
Van Cleve, J.V. (Hg.), Deaf History Unveiled: Interpretations from the New Scholarship, Washington DC: Gallaud University Press 1993
Fischer, R./Lane, H (Hg.) Looking Back. A Reader on the History of Deaf Commmunities and their Sign Language, Hamburg 1993
Ladd, Paddy, Was ist deafhood? Gehörlosenkultur im Aufbruch, aus dem Englischen übersetzt von Marion Meyer, Seeburg: Signum 2008

BA EZW | M3 | Seminar 2 (203030)
BA EZW | AM3 | Seminar 1 (203020)
Diplom | Erziehung und Rehabilitation der Gehörlosen | VA (94205)
M10 | Studium Integrale und Grundlagen des Rechts | VA (11010)
HörerInnen aller Fakultäten | Veranstaltungen der Humanwissenschaftlichen Fakultät | VA (121010)
PhilFak/HumF | Studium Integrale | Universitas | Veranstaltung (2 CP) (164020)
MK/SDK 4.2 | Fachübergreifend | Seminar (207210)