Politische Bildung: Demokratie

Veranstaltung im Sommersemster 2010

7422 | Blockseminar
Politische Bildung: Demokratie
Maryam Mohseni

Freitag | 14. Mai | 17.00 bis 20.00 Uhr | Raum 9 | HF, Hauptgebäude
Samstag | 15. Mai | 10.00 bis 18.00 Uhr | Raum 103 | HF, Hauptgebäude
Sonntag | 16. Mai | 10.00 bis 15.00 Uhr | Raum S2 | HF, Klosterstraße 79b
Kontakt | Maryam Mohseni

„Nun sag’, wie hast du’s mit der Demokratie?” Diese Gretchenfrage wird selten gestellt. Demokratie scheint eine selbstverständliche, nicht hinterfragbare Voraussetzung zu sein, sei es in der Politik, im Alltag und in der Wissenschaft. Dabei ist die „Erziehung zur Demokratie“ Kernbestandteil des schulischen Bildungsauftrags. Es besteht ein allgemeiner gesellschaftlicher Konsens darüber, dass wir in einer Demokratie leben und dass Demokratie gut sei. Aber was genau damit gemeint ist, wird selten klar. Was bedeutet Demokratie? Ist Demokratie an sich gut? In welcher Form der Demokratie leben wir? Gibt es Alternativen?
Demokratie wird von uns vor allem als politisch umkämpftes Konzept begriffen. Sie bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen der radikalen Idee von Gleichheit und Selbstbestimmung (der Bevölkerung) und institutionalisierten Machtstrukturen in der gesellschaftlichen Realität. Von diesem Verständnis her kommend soll im Rahmen dieses Seminars der diffuse Begriff von Demokratie gemeinsam mit Inhalt gefüllt werden. Hierfür wollen wir zunächst die neuzeitliche Idee von „Demokratie“ auf die ihr zu Grunde liegenden Werte und Vorstellungen hinterfragen. Aus diesen Überlegungen haben in der Geschichte verschiedene DenkerInnen unterschiedliche Konzepte von Demokratie entwickelt. Mit diesen Konzepten und ihren Begründungen wollen wir uns auseinandersetzen. Sie sollen Ausgangspunkt sein für eine Würdigung der historischen Errungenschaften, aber auch einer Kritik der real existierenden Demokratie.
Dabei wollen wir nicht ausschließlich den Ideen und Idealen von großen politischen DenkerInnen folgen, sondern auch von eigenen Erfahrungen und Werturteilen ausgehend ein „Denken ohne Geländer” (Hannah Arendt) wagen. So wollen wir beispielsweise Forderungen wie eine „Demokratisierung aller Lebensbereiche” auf unterschiedliche (auch) alltägliche Situationen anwenden, insbesondere auch auf Unterricht und Schule, sie im Konkreten hinterfragen und ihre Machbarkeit sowie Wünschbarkeit bewerten.
Insgesamt geht es uns darum, einen Raum zu schaffen für eine gemeinsame, kritische Diskussion politischer Realität und des gesellschaftlichen Diskurses um diese.

C | Migration und gesellschaftliche Partizipation (10301) / B | Interkulturelle Pädagogik (10201) / Diplom | Politikwissenschaft (94631) / BA EZW | WM6 | Seminar (306020) / EWS | AM1a | Veranstaltungen (20101)
Sopäd/Grundschule | M II c | Grundlagen der Politikwissenschaft (21231) / Sopäd/Grundschule | M VI | Fächerübergreifende Projekt gebundene Veranstaltung (20302) / Sopäd/Grundschule | M VI | Fächerübergreifende Veranstaltung aus dem Bereich des Leitfaches (20301) / Sopäd/Grundschule | M IV c |
Politikwissenschaft (20131)
LA | M2/BS 1 | Politikwissenschaft | Teilnahme (21121) / LA | M6 | Theorie-Praxis-Projekt 2 (20302) / LA | M6 | Theorie-Praxis-Projekt 1 (20301) / LA | M4 | Politikwissenschaft: Hauptseminar/Seminar/Vorlesung/Übung (20101) / LA GHRGe/Sopäd | EWS | AM3b | BS2 | Grundlagen | Sem (423220)
PhilFak/HumF | Studium Integrale | Universitas | Veranstaltung (2 CP) (164020)
M10 | Studium Integrale und Grundlagen des Rechts | Veranstaltungen (11010)


Ist die Welt ein Dschungelcamp? Umwelterziehung contra Naturromantik

Veranstaltung im Sommersemster 2010

7420 | Blockseminar
Ist die Welt ein Dschungelcamp?
Umwelterziehung contra Naturromantik
Dipl. Päd. Dieter Asselhoven

Vorbereitungstreffen | Freitag | 23. April | 16.00 bis 17.30 Uhr | Raum 103 | HF, Hauptgebäude
Blockseminar in einem Tagungshaus in Gemünd/Nationalpark Eifel
Dienstag, 25. Mai bis Donnerstag, 27. Mai | 09.00 bis 16.00 Uhr
Die Teilnahme ist kostenlos
Kontakt | Dipl. Päd. Dieter Asselhoven

Der gesellschaftliche Umgang mit der äußeren Natur der Menschen ist hauptsächlich ein vernutzender. Er ist geprägt durch die Verwertung der Natur als – möglichst kostenlose – ökonomische Ressource. Waren es früher Boden, Rohstoffe oder Energieträger (Öl), erstreckt sich die Ausbeutung der Natur inzwischen auch auf Wasser, Luft oder die DNA.
Dieser Umgang wird kontrastiert durch einen romantisierten kulturellen Diskurs, der die Natur als zweckfreies Gegenbild zum dominanten instrumentellen Gebrauch zeichnet. Sonnenuntergänge, ferne Landschaften und gepflegte Gärten werden z. B. als heimelige Metaphern für unentfremdetes Leben benutzt.
Der Widerspruch zwischen profitorientierter Realität und begrifflicher Überhöhung ruft Gegenbilder einer sich ökologisch verstehenden Kritik hervor, die sowohl ein »zurück zur Natur«, zu kleinräumigen Selbstversorgungsutopien und individuellem Konsumverzicht als auch zu Anthropomorphismen („Was denkt sich der Baum“) in sich tragen und Einfluss auf Konzepte von Umwelterziehung nehmen.
Am Beispiel des Nationalparks Eifel soll untersucht werden, welche Diskurse es über einen angeblichen Urzustand von Natur, vom Urwald und „Dschungel“ gibt – ein Zustand, der möglicherweise schon immer eine Projektion der bürgerlichen Gesellschaft war und den es in Reinform spätestens seit der Jungsteinzeit nicht mehr gibt. Ist die Herstellung von scheinbar unberührter Natur nicht tatsächlich technokratisch überformt (Tourismusförderung, Erhalt von Artenvielfalt, Plan der „nachhaltigen“ forstwirtschaftlichen Nutzung)? Wie sind die (umwelt-) pädagogischen Angebote im Nationalpark Eifel zu bewerten? Wie können sie als Teil von Umweltbildung in das Projekt »school is open« eingebracht werden?

Literatur
Spehr, Christoph: Die Ökofalle: Nachhaltigkeit und Krise, 1996
Bloch, Ernst: Prinzip Hoffnung, Band 3, Gesammelte Werke 5, 1973
Schumacher, Heiko/Severit, Frauke (Hrsg.): Nationalpark Eifel: Tiere und Pflanzen im Nationalpark Eifel: Ein Begleiter durch Wald, Wasser und Wildnis, 1996
//www.nationalpark-eifel.de

GyGe | AM1c | Vorlesung (60106)
EWS | AM1c | Veranstaltungen (20103)
LA GHRGe/Sopäd | EWS | AM3b | BS2 | Grundlagen | Sem (423220)
LA | M2/BS 1 | Politikwissenschaft | Teilnahme (21121)
LA | M4 | Politikwissenschaft: Hauptseminar/Seminar/Vorlesung/Übung (20101)
Sopäd/Grundschule | M IV c | Politikwissenschaft (20131)
Sopäd/Grundschule | M VI | Fächerübergreifende Veranstaltung aus dem Bereich des Leitfaches (20301)
Sopäd/Grundschule | M II c | Grundlagen der Sozialwissenschaften (21230)
BA EZW | WM6 | Seminar (306020)
Diplom | Politikwissenschaft (94631)

Antirassistische Bildung

Veranstaltung im Sommersemster 2010

7418 | Blockseminar
Antirassistische Bildung
Maryam Mohseni

Freitag | 11. Juni | 16.00 bis 21.00 Uhr | Raum 9 | HF, Hauptgebäude
Samstag | 12. Juni | 10.00 bis 18.00 Uhr | Raum 134 | HF, Hauptgebäude
Sonntag | 13. Juni | 10.00 bis 16.00 Uhr | Raum 123 | HF, Departement für Heilpädagogik
Kontakt | Maryam Mohseni

„Wo kommst du denn her?“„Du sprichst aber gut deutsch!“ Was bewirken wir eigentlich mit diesen alltäglichen Floskeln bei unserem Gegenüber? Und welche Rolle spielen diese Äußerungen?
Eine aus Interesse gestellte Frage kann für jemanden mit Rassismuserfahrung als Herabwürdigung aufgefasst werden. Alltägliche Situationen wie diese wollen wir in unserem Seminar zur Grundlage einer Auseinandersetzung mit dem Phänomen Rassismus machen. Was ist Rassismus? Welche Formen nimmt er an? Welche gesellschaftliche Funktion erfüllt er? Welche Auswirkung hat Rassismus auf einen selbst sowie auf die eigene Rolle als Pädagogin/Pädagoge?
Je nach dem Verständnis von Rassismus lassen sich ganz unterschiedliche Konsequenzen für die Praxis ziehen. Wenn Rassismus nicht als ein moralisches Defizit der/des EinzelneN gesehen wird, geht es in der Folge nicht darum, das „falsche Bewusstsein“ des Individuums zu korrigieren. Antirassistische Bildung begreift Rassis¬mus als ein generell zu hinterfragendes gesellschaftliches Ordnungsprinzip, das sich durch alle Bereiche des Lebens zieht – von alltäglichen Interaktionen über institutionelle Organisationen bis hin zur Wissenschaft. Diesen Ansatz wollen wir zur Grundlage des Workshops machen. Gemeinsam wollen wir uns mit Rassismuserfahrungen von Betroffenen beschäftigen. Aufbauend auf dieser persönlichen Auseinandersetzung wollen wir versuchen, den diffusen Begriff Rassismus mit Inhalt zu füllen, indem die spezifischen Merkmale und Funktionsweisen des Phänomens herausgearbeitet werden. Letztlich soll es darum gehen, die eigene Rolle innerhalb der gesellschaftlichen Ordnung wahrzunehmen und zu reflektieren.
Es geht im Seminar um eine theoriegestützte Praxis. Ziel ist es, einen Raum für eine selbst- und gesellschaftskritische Auseinandersetzung zu schaffen und sich für das alltägliche Phänomen Rassismus zu sensibilisieren

Sopäd/Grundschule – M II c – Grundlagen der Politikwissenschaft (21231) / Sopäd/Grundschule – M VI – Fächerübergreifende Projekt gebundene Veranstaltung (20302) / Sopäd/Grundschule – M VI – Fächerübergreifende Veranstaltung aus dem Bereich des Leitfaches (20301) / Sopäd/Grundschule – M IV c – Politikwissenschaft (20131)
LA GHRGe/Sopäd | EWS | AM2d | BS3 | Interkulturelle Bildung | VA (422430) / LA GHRGe/Sopäd | EWS | AM3b | BS2 | Grundlagen | Sem (423220) / LA | M6 | Theorie-Praxis-Projekt 1 (20301) / LA | M2/BS 1 | Grundlagen der Politikwissenschaft | Teilnahme (21111) / LA | M4 | Politikwissenschaft: Hauptseminar/Seminar/Vorlesung/Übung (20101)
PhilFak/HumF | Studium Integrale | Universitas | Veranstaltung (3 CP) (164030) / PhilFak/HumF | Studium Integrale | Universitas | Veranstaltung (4 CP) (164040)
GyGe | AM4c | Vorlesung oder Seminar (60406) / BA EZW | AM7 | Seminar (207020) / B | Interkulturelle Pädagogik (10201) / C | Migration und gesellschaftliche Partizipation (10301) / EWS | AM1a | Veranstaltungen (20101) / M10 | Studium Integrale und Grundlagen des Rechts | Veranstaltungen (11010)

Kritische Wirtschaftswissenschaft im Unterricht

Veranstaltung im Sommersemster 2010

7417 | Blockseminar
Kritische Wirtschaftswissenschaft im Unterricht
Till Kühnhausen
Freitag | 25. Juni | 16.00 bis 21.00 Uhr | Raum 9 | HF, Hauptgebäude
Samstag | 26. Juni | 09.00 bis 18.00 Uhr | Raum 9 | HF, Hauptgebäude
Sonntag | 27. Juni | 09.00 bis 16.00 Uhr | Raum S1 | HF, Klosterstraße 79b
Kontakt | Till Kühnhausen

Zwar wird „Wirtschaft“ an Schulen selten als eigenständiges Fach angeboten. Ökonomische Themen gehören aber in vielen Fächern zum Lehrplan. In ihrem Studium setzen sich allerdings viele (angehende) Lehrerinnen und Lehrer nur wenig mit ökonomischen Themen sowie wirtschaftswissenschaftlichen Annahmen und Methoden auseinander. In der Folge greifen immer mehr Lehrkräfte auf die professionell gestalteten und an die Lehrpläne angepassten Unterrichtsmaterialien neoliberaler Interessensgruppen wie der Bertelsmann-Stiftung oder der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) zurück. Die in Arbeitsblättern mit Titeln wie „Flexible Arbeitszeiten – flexible Löhne“ oder „Schlanker Staat II – Privatisierung“ aufbereiteten Inhalte stehen allerdings meist im Dienst der herrschenden ökonomischen Lehre.
Ein Ziel der VertreterInnen dieser herrschenden Lehre ist es, sämtliche Lebensbereiche durch ökonomisches Gedankengut zu prägen – der Versuch der Einflussnahme schon an Schulen vermag also kaum zu erstaunen. Nicht nur KritikerInnen sprechen in diesem Zusammenhang von einem „ökonomischen Imperialismus“. Gemeint ist damit der Versuch, wirtschaftswissenschaftliche Methoden und Annahmen auf alle Bereiche sozialer und gesellschaftlicher Interaktion anzuwenden. So soll der so genannte homo oeconomicus, der stets rationale und seinen eigenen Nutzen maximierende Mensch, zum grundlegenden Menschenbild der herrschenden Sozialwissenschaften werden.
In unserem Seminar werden wir uns zunächst dem so genannten ökonomischen Ansatz zuwenden: Was macht ökonomisches Denken aus? Und was genau verbirgt sich hinter der Idee des „homo oeconomicus“? In einem zweiten Schritt wird dann die Umsetzung dieser Ideen im Schulunterricht betrachtet und sich konkret mit Lehrplänen, Schulbüchern und anderen Unterrichtsmaterialien auseinander gesetzt. Auf dieser Basis soll dann gemeinsam erarbeitet werden, wie ökonomische Themen in der Schule auch aus einer anderen Perspektive behandelt werden können.

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

M10 | Studium Integrale und Grundlagen des Rechts | Veranstaltungen (11010)
PhilFak/HumF | Studium Integrale | Universitas | Veranstaltung (4 CP) (164040)
PhilFak/HumF | Studium Integrale | Universitas | Veranstaltung (2 CP) (164020)
HörerInnen aller Fakultäten | Veranstaltungen der Humanwissenschaftlichen Fakultät | VA (121010)
BA EZW | AM6 | Seminar (206030)
Sopäd/Grundschule | M V | Didaktik des Leitfaches (20201)
LA | M5 | Didaktik der Sozialwissenschaften | Vorlesung/Seminar/Übung (20201)