Seminar: Politische Bildung zur Demokratie

7422 | Seminar
Maryam Mohseni
Dienstag | 10.00 bis 11.30 Uhr | wöchentlich
Raum 701 | HF, Pavillion
Beginn | 12. Oktober 2010
Kontakt | Maryam Mohseni

Kommentar

„Nun sag, wie hast du’s mit der Demokratie?“

Diese Gretchenfrage wird selten gestellt. Demokratie scheint eine selbstverständliche, nicht hinterfragbare Voraussetzung zu sein, sei es in der Politik, im Alltag und in der Wissenschaft.

Dabei ist die „Erziehung zur Demokratie“ Kernbestandteil des schulischen Bildungsauftrags. Es besteht ein allgemeiner gesellschaftlicher Konsens darüber, dass wir in einer Demokratie leben und dass Demokratie gut sei. Aber was genau damit gemeint ist, wird selten klar.

Was bedeutet Demokratie? Ist Demokratie an sich gut? In welcher Form der Demokratie leben wir? Gibt es Alternativen?

Demokratie wird von uns vor allem als politisch umkämpftes Konzept begriffen. Sie bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen der radikalen Idee von Gleichheit und Selbstbestimmung (derBevölkerung) und institutionalisierten Machtstrukturen in der gesellschaftlichen Realität.

Von diesem Verständnis her kommend wollen wir im Rahmen dieses Seminars den diffusen Begriff von Demokratie gemeinsam mit Inhalt füllen. Hierfür wollen wir zunächst die Idee „Demokratie“ seit Beginn der Neuzeit auf die ihr zu Grunde liegenden Werte und Vorstellungen hinterfragen. Aus diesen Überlegungen haben in der Geschichte verschiedene DenkerInnen unterschiedliche Konzepte von Demokratie entwickelt. Mit diesen Konzepten und ihren Begründungen wollen wir uns auseinandersetzen. Sie sollen Ausgangspunkt sein für eine Würdigung der historischen Errungenschaften, aber auch einer Kritik der real existierenden Demokratie.

Dabei wollen wir mit Euch nicht ausschließlich den Ideen und Idealen von großen politischen DenkerInnen folgen, sondern auch von eigenen Erfahrungen und Werturteilen ausgehend ein „Denken ohne Geländer“ (Hannah Arendt) wagen. So wollen wir beispielsweise Forderungen wie eine „Demokratisierung aller Lebensbereiche“ auf unterschiedliche (auch) alltägliche Situationen, insbesondere auch auf Unterricht und Schule, anwenden, im Konkreten hinterfragen und ihre Machbarkeit sowie Wünschbarkeit bewerten.

Insgesamt geht es uns darum, einen Raum zu schaffen für eine gemeinsame, kritische Diskussion politischer Realität und des gesellschaftlichen Diskurses um diese.

Dieses Seminar findet statt im Rahmen des »school is open«-Projekts in Zusammenarbeit mit moment! -Initiative für emanzipatorische Bildung (www.mo-ment.info).

in KLIPS

Seminar: Befreiung aus der Lernmaschine – Ein Seminar zur radikalen Schulkritik

7417 | Lektüreseminar
Anke Clasen
Montag | 19.30 bis 21.00 Uhr | wöchentlich
Raum 9 | HF, Hauptgebäude
Beginn | 11. Oktober 2010
Kontakt | Anke Clasen

Kommentar

Eine Unze Verstand ist mehr wert als eine ganze Bibliothek voller Diplome.“ (Zit. nach Paul Willis 1982, S. 91)

In der bürgerlichen Gesellschaft ist die Pädagogik lediglich ein Herrschaftsinstrument, welches dem Erhalt bestehender Machtstrukturen dienlich ist. So kann die Schule eher als eine Selektionsmaschine für den jeweiligen Marktbedarf betrachtet werden und weniger als ein Mittel zur Emanzipation. Was lernen SchülerInnen, deren Pflicht es ist viele Jahre die Schule zu besuchen, neben den offiziellen Bildungsplänen? Welche Werte und Normen werden durch die
spezifische Struktur des deutschen Bildungswesens vermittelt?

Die Auseinandersetzung mit klassischer Schulkritik im Hinblick auf die aktuellen Debatten über das gegliederte Schulsystem wird uns sicherlich zu kontroversen Diskussionen führen. Vielleicht gelingt es durch die Beschäftigung mit radikalen und kritischen Texten den Geist dahingehend zu öffnen, dass das, was uns an Institutionen „normal“ oder gar „natürlich“ erscheint, veränderbar ist.

in KLIPS

Seminar: »school is open« – Schulgründungsprojekt

7194 | Seminar
Kersten Reich
Montag | 10.00 bis 11.30 | wöchentlich
Raum 9 | HF, Hauptgebäude
Beginn | 11. Oktober 2010
Kontakt | Kersten Reich

Kommentar

In diesem Seminar vertiefen wir die Thesen unseres Schulgründungsantrages. Die Bereitschaft an der konkreten Schulgründung mitzuarbeiten wird vorausgesetzt.

Die zwölf Grundthesen unserer Schule sind:

These 1: Ganztägiges Zeitkonzept
These 2: Handlungslernen, Individualisierung und Förderorientierung
These 3: Kompetenzorientierung
These 4: Beziehungslernen und Teamarbeit
These 5: Demokratische Schule
These 6: Die geschlechtergerechte Schule
These 7: Multimediales Lernen
These 8: Die offene Schule im Stadtteil
These 9: Die ästhetisch gestaltete Schule
These 10: Gesunde Schule
These 11: Das Schulgebäude als Vorbild für Ressourcenschonung
These 12: Die Schularchitektur als anregende Lernumgebung gestalten

in KLIPS

Materialien

»Call for Papers IV« Nehmt die »Wunschmaschinen« in Betrieb!

Bringt darin Eure Vorstellungen von Bildungsräumen, Schule, Hochschule, Lernen, Lehren, Leben, Öffentlichkeit, Architektur, Mobilität, Eigensinn, Inklusion, Differenz, Erinnerungskultur und sozialer Utopie zum Ausdruck.

Aufruf zur Gestaltung von Arbeitspapieren, Thesen, Musikstücken, Flugschriften, Märchen, Comics, Filmen oder Fotogeschichten, Dokumentationen, Gedichten, Ideenwirbeln, Situationen und anderen Tatsachen. Weiterlesen