»Seminar ohne Raum«

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Veranstaltungsnummer: Im SSC erfragen
Seminar

Dozentin: Silke Kargl
Tag: Freitag
Zeit: 12:00 bis 16:00 Uhr
Rhythmus: zweiwöchentlich
Dauer: 24. April bis 20. Juli 2009
Raum: Foyer des HF Hauptgebäudes
Beim ersten Treffen müssen wir dann erst die Rollatoren aus dem Keller holen.

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Kommentar:
Im Rahmen unseres Projektes gibt es im SoSe 2009 bei Prof. Helmhold und in der Gerontologie bei Prof. Dr. Berghaus ein Seminar mit dem Titel »Seminar ohne Raumanbindung«. Wir werden uns Rollatoren bedienen, um das Universitätsgelände zu durchstreifen und um aus künstlerischer Sicht eine situationistische, psychogeographische Analyse des Lernumfelde zu erhalten. Das Seminar wird interdisziplinär abgehalten. Wir wollen z. B. den Museumsfahrdienst für Alte und Gehbehinderte ausprobieren und die Rollatoren z. B. im Museum einsetzen, um in kleinen Praxisfeldstudien auszuwerten, auf was die HeilpädagogInnen achten müssen, wenn sie später mit ihrer Klientel unterwegs sind.
Außerdem erforschen wir den kompletten Campus, u. a. bezüglich ihrer Barrierefreiheit.
Am Sonntag, den 17. Mai 2009, nehmen wir symbolisch gemeinsam mit einigen älteren Rollatoren-NutzerInnen am Köln-Lauf teil. Start ist 9:45 Uhr am Blücher Park.

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Prüfungen/Module:
LA/D/BA/MA/ZIP
Textilwissenschaften und Gerontologie
Weitere Zuordnungen werden auf der ersten Seminarsitzung geklärt

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7969 Dis/ability

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Seminar

Dozentin: Dr. Anne Klein
Tag/Zeit/Rhythmus/Raum
Freitag 12. Juni 2009, 16:00 bis 21:00 Uhr, R 316 (HF Hauptgebäude)
Freitag 26. Juni 2009, 9:00 bis16:00 Uhr, Hauptgebäude
Donnertag 2. Juli bis Donnerstag 23. Juli 2009, 15:00 bis 17:00 Uhr wöchentlich, R 235 (HF Hauptgebäude)
Samstag 4. Juli 2009, 10:00 bis 15:00 Uhr, R 316 (HF Hauptgebäude)

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Kommentar:
Seit Beginn staatlicher Bildungspolitik ist das in Schule und Hochschule institutionalisierte Lernen durch Normen und Leistungsanforderungen definiert, die erfüllt werden müssen, wenn man Zugangsberechtigungen haben oder Abschlüsse erwerben will. Selektionen und Exklusionen werden auf diesem Weg ebenfalls festgelegt, Lern-Schwäche und Lern-Behinderungen regelrecht definiert. Vor diesem Hintergrund beschäftigen sich auch die »dis/ability history«, d. h. die geschichtswissenschaftlichen Arbeiten innerhalb der Disability Studies mit dem Thema der Bildung und Erziehung.
Durch die Erfahrung des Nationalsozialismus und als Reaktion auf den »Contergan-Skandal« veränderte sich in Deutschland seit den 1960er Jahren das Bewusstsein über Behinderung. Die »Aktion Sorgenkind«, die sich unter dem Einfluss der Emanzipationsbewegung von Betroffenen im Jahre 2000 zu »Aktion Mensch« unbenannte, sammelt in ihrem Archiv auch Unterlagen und Dokumente zu den bildungsrelevanten Aspekten von Normalitäts- und Behinderungskonstruktionen.
Nach einer Einführung in das Thema werden wir das Archiv der Aktion Mensch/Bonn besuchen und anschließend Fundstücke aus dem dortigen Archiv im Seminar präsentieren.

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Prüfungen/Module:
MK/SDK 4.3 – Fachübergreifend – Seminar (207310)
MK 4/SDK 4: Vertiefungsstudium: Gewählter Schwerpunkt
MK/SDK 4 Fachrichtungsübergreifend
Soziologie in der Heilpädagogik, Sozialpolitik  und Sozialmanagement

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7928 Emanzipierte Schule / Kapitalismus

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Seminar

Dozentinnen: Dr. Anne Klein, Anke Clasen
Kontakt: aclasen@uni-koeln.de
Tag: Montag
Zeit: 19:30 bis 21:00 Uhr
Rhythmus: wöchentlich
Dauer: 20. April bis 20. Juli 2009
Raum: R 110 (HF-Department)
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Kommentar:
Das humanistische Ziel der Pädagogik, sich dem Menschen und seiner individuellen Entwicklung verpflichtet zu sehen, wird in dem Moment paradox, wenn es bei Zielvorgaben wie »Anpassung an die gesellschaftliche Umwelt« oder dem der »Übernahme von Normen der jeweiligen Kultur« landet. Oder wie Adorno in seiner Theorie zur Halbbildung bemerkt: Frevelt die Idee der Bildung, die einen Zustand der Menschheit ohne Status und Übervorteilung postuliert, in dem Moment an sich selbst, wenn sie sich davon etwas abmarkten lässt und sich in die Praxis der als gesellschaftlich nützliche Arbeit honorierten partikularen Zwecke verstrickt?
Diesen und weiteren Widersprüchen, die das deutsche Schulsystem aufzuweisen hat, werden wir uns im Seminar zuwenden. Denn spätestens seit Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse ist allgemein bekannt, dass Kinder mit Migrationshintergrund oder aus sozial benachteiligtem Milieu durch die Institution Schule in ihren jeweiligen sozialen Klassen bestätigt und also verhaftet bleiben. Hier könnte die Frage nach der Bedeutung bzw. dem Zweck dieser Institution anknüpfen – ist die Schule eher als eine Selektionsmaschine für den jeweiligen Marktbedarf zu betrachten, also als ein Instrument zum Herrschaftserhalt, oder kann sie doch ein Mittel zur Emanzipation sein?
Einleitend werden wir uns dieser Thematik mit der gemeinsamen Lektüre eines Vortrages annähern, den Adorno 1959 auf dem Soziologentag über die »Theorie der Halbbildung« gehalten hat.
Um die Widersprüche einer emanzipierten Schule im Kapitalismus zu verstehen, lohnt sich der Rückgriff auf die Schulkritik der 1960er und 1970er Jahre, so dass wir uns verschiedenen Textauszügen wie beispielsweise denen von Bourdieu/Passeron »Die Illusion der Chancengleichheit«, Illich »Die Entschulung der Gesellschaft«, Willis »Spaß am Widerstand« oder Zinnecker »Der heimliche Lehrplan« zuwenden sollten. Mit Blick auf aktuelle Debatten über die Reformen des gegliederten Schulsystems wird uns die klassische Schulkritik sicherlich zu kontroversen, spannenden Diskussionen inspirieren und vielleicht sogar zur Entwicklung weiterer Ideen anregen, die Institution Schule neu zu (über)denken.
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Literatur:
Adorno, Theodor W. (2006): Theorie der Halbbildung, 1. Aufl. Frankfurt am Main.
Bourdieu, Pierre/Passeron, Jean Claude (1971): Die Illusion der Chancengleichheit, Stuttgart.
Bowles, Samuel/Gintis, Herbert (1978): Pädagogik und die Widersprüche der Ökonomie. Das Beispiel USA, 1.Aufl., Frankfurt am Main.
Illich, Ivan (1973): Entschulung der Gesellschaft, Reinbek bei Hamburg.
Huisken, Freerk (1972): Zur Kritik bürgerlicher Didaktik und Bildungsökonomie, München.
Meinhof, Ulrike Marie (1971): Bambule. Fürsorge – Sorge für wen?, Berlin.
Nyssen, Friedhelm (Hrsg.) (1971): Schulkritik als Kapitalismuskritik, Göttingen.
Willis, Paul (1979): Spaß am Widerstand. Gegenkultur in der Arbeiterschule, Frankfurt am Main.
Zinnecker, Jürgen (Hrsg.) (1975): Der heimliche Lehrplan, Weinheim und Basel
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Prüfungen/Module:
Diplom – Grundstudium (94101)
BA EZW – BM3 – Seminar 2 (103030)
BA EZW – BM3 – Seminar 1 (103020)
LA GHRGe/Sopäd – EWS – BM1 – BS1 – Einführung in päd. Wahrnehmen, Denken und päd. Handlungsfelder (331010)
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