7934 Zukunftswerkstatt Bildungswesen

7934 „School is open“ – Zukunftswerkstatt Bildungswesen
DozentInnen: Dagmar Hausmann, Rüdiger Hausmann
Termin: Vorbereitungstreffen voraussichtlich Freitag, 30. Oktober 2009, 14.00 Uhr in Raum 241
Blockseminar Freitag 15. Januar und Samstag 16. Januar 2010, voraussichtlich in R 241
Raum: R 241 (HF-Hauptgebäude)

Blockseminar

orange1

Ziele des Workshops sind:
– die Methode der „Zukunftswerkstatt“ kennen zu lernen als eine Möglichkeit, assoziative Kritik- und Denkprozesse zu bündeln und in einem hierarchiefreien Prozess in zielgerichtete Handlungsformen zu überführen.
– Zum anderen sollen die TeilnehmerInnen die Möglichkeit erhalten, ihren kritischen Sichtweisen auf die Realität des Bildungswesens in der BRD Ausdruck zu verleihen. Dabei sollen sowohl die biographischen Erfahrungen mit bis zu 13 Jahren Beschulung, als auch Theorien der grundlegenden Schulkritik einbezogen werden können.
Die erarbeiteten Veränderungsskizzen sollen im Rahmen von »school is open« veröffentlicht werden.

Literatur
Jungk, Robert: Zukunftswerkstätten. Mit Phantasie gegen Routine und Resignation, 1981
Sanders, Olaf (Hg.): Bildung der Universität, 2005
Illich, Ivan: Entschulung der Gesellschaft, 1987

Zuordnung/Module:
Sopäd/Grundschule – M II c – Grundlagen der Politikwissenschaft (21231)
LA – M2 – Grundlagen der Politikwissenschaft – Vorlesung oder Proseminar oder Seminar oder Übung (10201)
LA – M2/BS 1 – Grundlagen der Politikwissenschaft – Teilnahme (21111)
Sopäd/Grundschule – M II c – Grundlagen der Politikwissenschaft (10231)
LA GHRGe/Sopäd – EWS – AM1 – BS1 – Vertiefende Grundlagen der Erziehungswissenschaft – VA (421110)
Diplom – Politikwissenschaft (94631)
BA EZW – AM7 – Seminar (207020)

7904 Der Mensch ist frei geboren

7904 Der Mensch ist frei geboren  Utopien im Bildungs- und Erziehungsdenken
DozentInnen: Anne Klein und Anke Clasen
Termin:
Montag, 19.30 bis 21.00 Uhr
Beginn:
12. Oktober 2009
Raum:
R 110 (Department-Gebäude, Frangenheimstr. 4)

Seminar

orange1
Dass die Herrschaft der Menschen über die Menschen mit Hilfe von Bildung und Erziehung beseitigt werden könnte, davon waren libertäre DenkerInnen des 19. Jahrhunderts überzeugt. Über ein Jahrhundert später sind die westlichen Gesellschaften um einige historische Erfahrungen reicher: Inzwischen weiß man, dass das Bildungssystem soziale Ungleichheit reproduziert und sogar Zustimmung zum faschistischen Gehorsam erzeugen kann.
In der neoliberalen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts wird Anpassung jedoch subtiler hergestellt. Die Zugänge zum Wissen werden (medial) kontrolliert, Bildung wird zur Ware, die Konkurrenz und die Leistungsorientierung erscheinen als „normal“.
In diesem Seminar soll dem Unbehagen an dieser Bildungskultur nachgegangen werden. Zur Diskussion stehen dabei die gesellschaftstheoretischen Vorannahmen von Bildung und die den Erziehungskonzeptionen zu Grunde liegenden Menschen- und Beziehungsbilder.

Literatur:
Ulrich Klemm (Hrsg.): Bildung ohne Herrschaft. Texte zur Geschichte der anarchistischen Pädagogik, Frankfurt am Main 1990

Zuordnung/Module:

BA EZW – AM1 – Seminar 1 (201020)
BA EZW – AM1 – Seminar 2 (201030)
LA GHRGe/Sopäd – EWS – AM1 – BS1 – Vertiefende Grundlagen der Erziehungswissenschaft – VA (421110)
Diplom – Hauptstudium (94102)

7903 Erziehung zur Lohnarbeit

7903 Erziehung zur Lohnarbeit Ein Lektüreseminar zur klassischen Schulkritik
DozentIn: Anke Clasen (aclasen@uni-koeln.de)
Termin: Montag, 17.45 bis 19.15 Uhr
Beginn: 12. Oktober 2009
Raum: Raum 6 in der Möbelfachschule (Frangenheimstr. 6)

Lektüreseminar

orange1
„Der Schüler lernt (in der Schule) alles, was nötig ist, um im Leben vorwärts zu kommen. Es ist dasselbe, was nötig ist, um in der Schule vorwärts zu kommen. Es handelt sich um Unterschleif, Vortäuschung von Kenntnissen, Fähigkeit sich ungestraft zu rächen, schnelle Aneignung von Gemeinplätzen, Schmeichelei, Unterwürfigkeit, Bereitschaft, seinesgleichen an die Höherstehenden zu verraten und so weiter und so weiter.“ (Brecht)
Das hat wenig mit dem Anspruch der Bildung auf angemessenes Verstehen zu tun…

Wie der Titel schon erahnen lässt, geht es in diesem Seminar um die These, dass die Pädagogik in der bürgerlichen Gesellschaft lediglich ein Herrschaftsinstrument ist, dem es darum geht die gegebenen ökonomischen Verhältnisse, also die Produktionsart, oder kurz: die bestehenden Machtstrukturen in unserer Gesellschaft zu erhalten. So kann die Schule eher als eine Selektionsmaschinerie für den jeweiligen Marktbedarf betrachtet werden und weniger als ein Mittel zur Emanzipation.
Wie lässt sich beispielsweise trotz des allgemeinen Wissens über den eklatanten Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und dem Bildungserfolg die weitere (Re-)Produktion von sozialer Ungleichheit durch die Institution Schule rechtfertigen? Was lernen SchülerInnen, deren Pflicht es ist viele Jahre die Schule zu besuchen, neben den offiziellen Bildungsplänen? Welche Werte und Normen werden durch die spezifische Struktur des deutschen Bildungswesens vermittelt?

Um diesen und noch weiteren Fragen nachzugehen lohnt sich die Lektüre der Schulkritik aus den 1960er und 1970er Jahren. Anhand verschiedener Textauszüge wie beispielsweise von Bowles und Gintis „Pädagogik und die Widersprüche der Ökonomie“, oder von Ivan Illich „Die Entschulung der Gesellschaft“, werden wir uns der Thematik nähern. Zudem kann der Blick auf die aktuelle Debatte über das gegliederte Schulsystem zu kontroversen Diskussionen anregen. Vielleicht gelingt es durch die Beschäftigung mit radikalen und kritischen Texten den Geist dahingehend zu öffnen, dass das, was uns an Institutionen „normal“ oder gar „natürlich“ erscheint, veränderbar ist.
Alternative Pädagogik ist nicht möglich ohne die Überwindung des Primats der Lohnarbeit.

Literatur
Adorno, Theodor W. (2006): Theorie der Halbbildung, Frankfurt am Main.
Bourdieu, Pierre/Passeron, Jean Claude (1971): Die Illusion der Chancengleichheit, Stuttgart.
Bowles, Samuel/Gintis, Herbert (1978): Pädagogik und die Widersprüche der Ökonomie. Das Beispiel USA, Frankfurt am Main.
Brecht, Bertold (2000): Flüchtlingsgespräche, Frankfurt am Main.
Dreeben, Robert (1980): Was wir in der Schule lernen, Frankfurt am Main.
Illich, Ivan (1973): Entschulung der Gesellschaft, Reinbek bei Hamburg.
Huisken, Freerk (2001): Erziehung im Kapitalismus, Hamburg.
Lenhardt, Gero (1984): Schule und bürokratische Rationalität, Frankfurt am Main.
Meinhof, Ulrike Marie (1971): Bambule. Fürsorge – Sorge für wen?, Berlin.
Reimer, Everett (1972): Schafft die Schule ab! Befreiung aus der Lernmaschine, Hamburg.
Waldrich, Hans-Peter (2007): Der Markt, der Mensch, die Schule, Köln.
Willis, Paul (1979): Spaß am Widerstand. Gegenkultur in der Arbeiterschule, Frankfurt am Main.

Zuordnungen/Module:
BA EZW – BM3 – Seminar 2 (103030)
BA EZW – BM3 – Seminar 1 (103020)
LA GHRGe/Sopäd – EWS – BM1 – BS1 – Einführung in päd. Wahrnehmen, Denken und päd. Handlungsfelder (331010)
Diplom – Grundstudium (94101)

7902 „Erinnern, Verdrängen, Bewältigen, Bewahren“

sio_ringvorlesungen_poster7902 „Erinnern, Verdrängen, Bewältigen, Bewahren“ Die Frage nach der Möglichkeit erinnerungskultureller Interventionen einer emanzipativen Pädagogik
DozentInnen: Prof`in Heidi Helmhold, Prof. Hans Joachim Roth, Prof’in Elke Kleinau
Termin: Mittwochs 14.00 bis 15.30 Uhr
Beginn: 14. Oktober 2009
Raum: Hörsaal 2 (HF-Hauptgebäude)

Ringvorlesung

siehe auch: Ringvorlesung…

orange1
Die Ringvorlesung ist Teil des vom Studierenden- Ausschuss der Vollversammlung (StAVV) initiierten BildungsRaumProjektes »school is open«, das sich neben pädagogischen Entwicklungen an der Humanwissenschaftlichen Fakultät seit längerem auch mit Erinnerungsdiskursen über die Spuren der NS-Vergangenheit in der Eifel beschäftigt. Ziel des Projektes ist es durch den Austausch zwischen verschiedenen Forschungsperspektiven, pädagogischer Praxis und politischer Intervention die Entwicklung von gesellschaftskritischen, dem verantwortungsvollen Lernen verpflichtete Bildungs- und Begegnungsräumen zu konzeptionalisieren. In der Ringvorlesung sollen hegemoniale Erinnerungsdiskurse aus emanzipativer Perspektive kritisch analysiert und auf Möglichkeiten politischer und pädagogischer Interventionen hin befragt werden. Folgende Fragen stehen dabei im Zentrum des Interesses:

Wie wird Erinnerung auf der individuellen und gesellschaftlichen Ebene tradiert? Welche Rolle spielen unterschiedliche Erzählungen von Vergangenheit für die Konstruktion der Gegenwart? Wessen Erinnerung wird gesellschaftlich anerkannt und wer wird in der öffentlichen Aushandlung von Geschichte eventuell marginalisiert und ausgegrenzt? Welche Rolle spielt Erinnerung in Bezug auf pädagogisches Handeln und welche Möglichkeiten ergeben sich für eine emanzipative Pädagogik, die nicht die vorherrschenden Erzählungen und Ausschlüsse reproduzieren möchte, sondern sich kritisch mit gängigen Erinnerungsdiskursen auseinandersetzt?

Literatur
Assmann, Aleida (2006): Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik, C. H. Beck, München.
Georgi, Viola B. (2003): Entliehene Erinnerung. Geschichtsbilder junger Migranten in Deutschland, Hamburg.
Klundt, Michael (2004): Opfer, Tabu, Kollektivschuld. Über Motive deutscher Obsession, in: Ders. (Hg.): Heldenmythos und Opfertaumel. Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen im Deutschen Geschichtsdiskurs, Giessen, S. 156-189.

Zuordnung/Module:
Studium Integrale – VA 2 (500020)
Studium Integrale – VA 3 (500030)
LA – D1 – Theorie: Textildesign – Teilnahme (20101)
Diplom – Hauptstudium (94102)
BA – Studium Integrale – VA 2 (500020)
BA – Studium Integrale – VA 1 (500010)
LA GHRGe/Sopäd – EWS – AM1 – BS1 – Vertiefende Grundlagen der Erziehungswissenschaft – VA (421110)
LA – E1 – Theorie: Kulturtheorie – Teilnahme (20201)
BA – Studium Integrale – VA 3 (500030)
Studium Integrale – VA 1 (500010)
LA – Bereich B: Fachwissenschaften (90200)
LA – C1 – Theorie: Kulturgeschichte textiler Techniken und Materialien – Seminar – Teilnahme (10301)
Hörer aller Fakultäten – Veranstaltungen der Humanwissenschaftlichen Fakultät – Veranstaltung (121010)