Gedenkstättenexkursion Anmeldeschluss und Vorbereitungstreffen

Termin: 25. Juli bis 02. August 2009
Anmeldeschluss: 18. Juni 2009
Vorbereitungstreffen: 18. Juni 2009 | 12.00 bis 13.30 Uhr | Raum 201
fakultative Nachbereitung: 24. bis 27. August (genaues beim Vorbereitungstreffen)

„Verweilen beim Grauen“ (Hannah Arendt)
Erinnerungen an den Holocaust im ehemaligen Generalgouvernement. Die nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager im östlichen Polen

Im September 2009 jährt sich zum siebzigsten Mal der deutsche Überfall auf Polen. Der Beginn des Zweiten Weltkriegs markiert auch den Anfang der systematischen Ermordung der europäischen JüdInnen. Um diese Entwicklung von der Verfolgung zur Vernichtung zu verstehen, ist es zum einen notwendig, sich mit Texten, Landkarten und allgemeinen Informationen über Polen zu beschäftigen. Zum anderen soll eine Exkursion in die heutigen Gedenkstätten Majdanek und Belzec bei Lublin ein besseres Verständnis des historischen Geschehens ermöglichen. Hier kann man die erzwungenen Umsiedlungen, die Ghettoräumungen und die Errichtung der Konzentrations- und Vernichtungslager anhand von Dokumenten, Fundstücken, Erzählungen und räumlichen Spuren nachvollziehen.
Auch die von den Nazis vernichtete ostjüdische Kultur wird in Fragmenten und Bruchstücken vorstellbar: Wie sah beispielsweise das Shtetl in Lublin aus? Wo liegt Zamosc, der Geburtsort Rosa Luxemburgs? Und was ist jüdischer Chassidismus?
Wir werden uns mit polnischen StudentInnen treffen, die Gruppen durch die Gedenkstätte Majdanek begleiten.
Wir können sie zu ihrer Arbeit befragen und über deutsch-polnische (Vergangenheits-) Politik diskutieren. Wie kann oder sollte mit der Erinnerung und der Geschichte umgegangen werden? Wie setzen sich alte Stereotype und Vorurteile in der Geschichtsbetrachtung und -aufarbeitung fort und an welcher Stelle entstehen bereits neue
Stereotype?
Verhindert und verdeckt ein fortgesetztes Denken in nationalen Kategorien nicht, dass es wieder (oder besser: noch immer) grenzüberschreitende antisemitische und rassistische Tendenzen, Stimmen und Bestrebungen gibt?
Max. TeilnehmerInnenanzahl 12 Personen mit einem Selbstbeteiligungsanteil von 100 Euro. Verbindliche Anmeldung und Nachfragen bitte an
hvelic1@smail.uni-koeln.de (Hrvatin-Kvaternik Velic)
anne.klein@uni-koeln.de

Anmelden könnt ihr euch direkt beim Vorbereitungstreffen oder per Email in der ihr eure Matrikelnummer und euren vollständigen Namen angeben solltet.

Dritte Welt im zweiten Weltkrieg

Der Workshop mit Karl Rössel vom Rheinischen JournalistInnenbüro, der am 15.5. leider kurzfristig ausfallen musste, findet nun am Freitag, den 03. 07. 2009 von 16.00 bis 21.00 Uhr, statt.
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„Unsere Opfer zählen nicht“: Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg
Millionen Soldaten aus Afrika, Asien und Ozeanien haben im Zweiten Weltkrieg gekämpft, um die Welt vom deutschen und italienischen Faschismus sowie vom japanischen Großmachtwahn zu befreien. Allein Indien stellte 2,5 Millionen Kolonialsoldaten und China hatte mehr Opfer zu beklagen als Deutschland, Italien und Japan zusammen. Sowohl die faschistischen Achsenmächte als auch die Alliierten rekrutierten in ihren Kolonien Hilfstruppen und Hilfsarbeiter oftmals mit Gewalt. Japanische Militärs verschleppten zudem Hunderttausende Frauen aus Asien in ihre Frontbordelle. Rekruten aus den Kolonien, ob Freiwillige oder Zwangsverpflichtete, mussten sich mit weniger Sold, schlechteren Unterkünften und geringeren Kriegsrenten als ihre «weißen Kameraden» zufrieden geben. In der Dritten Welt gab es allerdings nicht nur Opfer, sondern auch Kollaborateure der faschistischen Achsenmächte, die im Krieg an deren Seite kämpften – von Nordafrika über Palästina, den Irak und Indien bis nach Indonesien.

Das Buch „Unsere Opfer zählen nicht“ – die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg (Hamburg/Berlin 2005) des Rheinischen JournalistInnenbüros erinnert an dieses vergessene Kapitel der Geschichte. Es entstand auf der Grundlage langjähriger Recherchen, vieler Fotos und zahlreicher Interviews mit Veteranen, ZeitzeugInnen und HistorikerInnen in 30 Ländern und gibt erstmals einen Überblick über die weitreichenden Folgen des Zweiten Weltkriegs in der Dritten Welt. Im workshop geht es vor allem darum, die Recherchearbeiten des Rheinischen Journalistenbüros vorzustellen und nach der Bedeutung dieser wenig bekannten Kriegserinnerungen für die postkoloniale und globalisierungskritische Debatte heute zu fragen.

Karl Rössel arbeitet seit 1983 im Rheinischen JournalistInnenbüro in Köln als Autor für Hörfunk und Printmedien zu internationalistischen Themen. Buchveröffentlichungen u.a. über die Geschichte der Dritte Welt-Bewegung in der Bundesrepublik, den vergessenen Krieg in der Westsahara, den Missbrauch deutscher Entwicklungshilfe zur Aufstandsbekämpfung auf den Philippinen und die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg.

Gastvortrag: Jutta Ditfurth

Vortrag von Jutta Ditfurth über Esoterik, Ökofaschismus und Biozentrismus

Freitag, 22. Mai, 12.00 bis 13.30h
Raum 134

Humanwissenschaftliche Fakultät, Gronewaldstr. 2, 50931 Köln

Im Rahmen des Seminars „Die politische Indienstnahme des Irrationalen” wird Jutta Ditfurth einen Vortrag über Esoterik, Ökofaschismus und Biozentrismus halten.

Theater der Unterdrückten

15.05.09, 9:00-11:30 Uhr
Raum 134

im Rahmen des »school is open«-Laboratoriums, „Bildung aus postkolonialer Perspektive“
Wenn ich an Haupt- und Förderschulen theaterpädagogische Workshops zum Thema Berufswahltraining, Gewaltprävention oder Mobbing gebe, besteht meine Klientel aus „Unterdrückten“ im Sinne Augusto Boals. Anhand ausgewählter Praxisbeispiele möchte ich einige Aspekte meiner Arbeitsweise vorstellen. Durch das Theaterspiel werden Handlungsmöglichkeiten in Konfliktsituationen ausgelotet. Ausserdem eröffnet das szenische Spiel Kreativitäts-, Gruppen- und Motivationserfahrungen, die wesentlich zur Persönlichkeitsbildung und dem Erwerb sozialer Kompetenzen beitragen.

Andreas Schmid ist freier Schauspieler und Regisseur in Köln. Als Dozent arbeitet er unter anderem für die Stiftungen „partner-für-schule“ und “kultur-und-schule“, Kultcrossing Köln und für die Studiobühne Köln.

Wg. begrenzter Teilnehmer/-innenzahl mit persönlicher Voranmeldung bei
anne.klein@uni-koeln.de
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